IPEK
Die Gründer posieren für ein Portrait.

Von der Idee zum Patent – Studierende haben es vorgemacht

Ein eigenes Produkt bis zur Patentanmeldung entwickeln? Und das mitten im Studium? Im Projekt Integrierte Produktentwicklung, kurz IP, geht genau das: Studierende entwickeln für eine vorgegebene Aufgabenstellung Produktlösungen mit hohem Innovationspotenzial. Unterstützt werden sie dabei von Fachleuten des KIT sowie einem Partnerunternehmen.

„Ich kann allen, die Lust haben, einfach mal eigenständig etwas zu gestalten, IP nur wärmstens weiterempfehlen“, meint Tobias Dieck von den RoofTurtles, eines von insgesamt sieben Teams des aktuellen Jahrgangs. Am Ende des langen Weges der Produktentwicklung standen acht Patentanmeldungen und das Highlight: Die Abschlussveranstaltung am 24. Februar 2023 vor rund 400 Gästen aus Wirtschaft, Gesellschaft und Forschung, bei der die Teams ihre Produkte vorstellten und wertvolle Kontakte knüpfen konnten.

Mit Teamwork reale Probleme in der Produktentwicklung lösen

Aber erstmal von vorne: IP ist ein Projekt des IPEK – Institut für Produktentwicklung am KIT und findet jährlich zwischen Oktober und Februar statt. Dieses Jahr feierte es sein 25-jähriges Jubiläum. Bis zu 42 angehende Ingenieurinnen und Ingenieure finden sich in sieben Entwicklungsteams zusammen und entwickeln innovative Lösungen für ein reales Problem, das ihnen von einem Partnerunternehmen gestellt wird. Beim Entwicklungsprozess werden die Studierenden vom IPEK und dem Partnerunternehmen methodisch und fachlich unterstützt. Dieses Jahr war der Kooperationspartner von IP der Befestigungs- und Montage-Riese Adolf Würth GmbH & Co. KG.

Startschuss für die Projektarbeit ist immer ein Kick-off beim Partnerunternehmen. Würth wies die Studierenden dabei auf Problemstellungen beim Bau eines Dachstuhls hin. „Ich denke, wir sind jetzt alle kleine Dübel-Experten geworden“, sagt Stian Nussbaumer aus dem Team RoofTurtles augenzwinkernd. Die vier Maschinenbauer und zwei Wirtschaftsingenieure haben eine effizientere und sicherere Art des Dübelns entwickelt. Dabei konnten sie jeweils ihr Fachwissen einbringen. Im Bereich des Dachstuhl-Baus und der Produktentwicklung mussten aber alle noch dazulernen.

Gelerntes anwenden und in der Praxis lernen

Das stetige Lernen und Anwenden mache das Projekt nach Ansicht der Studierenden aus. So haben sie in Workshops und Seminaren neue Soft Skills in den Bereichen Teamwork, Projektplanung oder Präsentieren gelernt und konnten diese direkt in der Praxis umsetzen. „Wir haben gelernt, agil zu arbeiten, auf Rückmeldungen von anderen einzugehen und auch unter Stress zu funktionieren“, erzählen die frischgebackenen Produktentwickler.

Allerdings bleibe während des Projekts wenig Zeit für anderes. Das mache einen Abschluss in der Regelstudienzeit schwer. Trotzdem empfehlen alle sechs IP weiter: „Vor allem, wenn man später in die Produktentwicklung gehen will, ist es super, dass man schon mal so einen Prozess durchgegangen ist. Aber auch wenn nicht, erlangen wir hier einfach super viele Fähigkeiten, die im späteren Beruf sehr wertvoll sind.“

Wie kann ich bei IP mitmachen?
Interesse geweckt? Dann geht’s hier zur Vormerkung für IP 2023/24.

Text: Jannick Holste
Foto: IPEK

16.3.2023