Sandra Göttisheim, KIT
Eine Frau zeigt freudig ihr Abschlusszeugnis und hält eine Hand an ihrem Hut.

Ein Studium, zwei Abschlüsse in zwei Ländern

Alice Carré posiert mit ihrer Auszeichnung und den Repräsentanten der DFH für ein Bild. Jacek Ruta/DFH-UFA
Doppelabschluss und Preisträgerin: Alice Carré (Mitte) wurde mit dem Exzellenzpreis der DFH ausgezeichnet.

Die Deutsch-Französischen-Doppelabschlussprogramme am KIT bieten Studierenden die Möglichkeit, Kultur und Sprache des jeweils anderen Landes während des Studiums kennenzulernen – und dabei sowohl am KIT als auch an der Partneruniversität in Frankreich einen gleichwertigen Abschluss zu erlangen. Alice Carré nahm an dem Programm teil und berichtet von ihren Erfahrungen.

Alice Carré hatte das Programm von der französischen Seite aus durchlaufen und stammt aus einer französischen Familie. „Ich hatte schon immer eine besondere Vorliebe für die deutsche Sprache und Kultur, weshalb ich bereits mit zwölf Jahren begonnen habe, Deutsch zu lernen“, erzählt die Maschinenbau Absolventin. Als sie dann von der Möglichkeit des Doppelstudiums hörte, nutzte  sie diese Gelegenheit: „Dieses Studium hat mir die Tür zu einer potenziell international ausgerichteten Karriere im Heimatland Frankreich oder einer beruflichen Laufbahn in Deutschland geöffnet. Mein Ziel war es, mit dem Doppel-Abschluss einige Zeit in Deutschland zu leben und zu arbeiten.“

Zwischen Selbststudium und strukturiertem Programm

Die Studierenden, die an einem Programm einer französischen Partneruniversität und dem KIT teilnehmen, studieren abwechselnd an beiden Universitäten. Alice nahm an dem Karlinsa-Programm zwischen dem KIT und der INSA de Lyon teil.

„Generell sind die Universitätssysteme der beiden Länder sehr unterschiedlich. In Frankreich hatte ich beispielsweise ein Stundenvolumen von 35 Stunden für Vorlesungen und in Deutschland waren es nur 15 – hier wurde dafür viel mehr Selbststudium erwartet“, so die Alumna. „Das Studium in Deutschland hat mir so ermöglicht, selbstständiger zu arbeiten und mich eigenständig zu motivieren, während ich in Frankreich gelernt habe, strikt und fleißig zu sein.“

Studium für Sprachenbegeisterte

„Ich würde allen raten, die Interesse an der Sprache des Partnerlandes haben, an diesem Programm teilzunehmen“, meint Alice. Man müsse sich allerdings darüber im Klaren sein, dass es durchaus eine Herausforderung sei, ein Studium in einer Fremdsprache zu absolvieren: „Auch wenn ich über die für das Programm erforderlichen Deutschkenntnisse verfügte, war es oft schwer, den Kursen zu folgen.“ Das solle aber niemanden von einem Doppelstudium abhalten – ganz im Gegenteil: „Nach einer gewissen Zeit lernt man viel und schnell. Wer plant, später einmal in das Partnerland auszuwandern, sollte das Programm angehen und sich nicht entmutigen lassen“, sagt die mit dem Exzellenzpreis der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) ausgezeichnete Absolventin. Vor allem für Schülerinnen und Schüler aus bikulturellen Familien sei es eine Chance, die beiden Länder akademisch und auch potenziell beruflich zu verbinden.

Interesse geweckt?

Auf der Website der DeFI (Deutsch-Französische Initiative) am KIT findet ihr Ansprechpersonen zu den verschiedenen Programmen sowie viele weitere Informationen zum Doppelabschluss.

Text: Jannick Holste
Foto Aufmacher: Sandra Göttisheim, KIT
Foto Preisverleihung: Jacek Ruta/DFH-UFA

13.4.2023