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Ein Tablet, durch welches Bilder fliegen.

Gute Frage: Wie schütze ich meine Privatsphäre im digitalen Raum?

An Smartphone und Laptop Fotos und Texte verschicken, Fitness-Daten speichern oder Routen planen – mobile Geräte gehören zum Alltag. Benjamin Berens von der Forschungsgruppe SECUSO am KIT beschäftigt sich mit Fragen der Sicherheit und Privatheit, die dabei wichtig sind.

Herr Berens, wie schütze ich meine Daten und Privatsphäre im digitalen Raum?

Die Frage, wie ich mit meinen Daten umgehe, betrifft Plattformen der Sozialen Medien genauso wie die unzähligen Apps, zum Beispiel für Spiele oder Rabattaktionen. Beim Öffnen einer App wird man häufig aufgefordert, einer Reihe von Berechtigungen zuzustimmen. Viele dieser Berechtigungen sind für die eigentliche Funktion nicht nötig, ermöglichen aber den Zugriff auf private Daten, etwa Fotos oder das Adressbuch.

Schon beim Installieren kann man darauf achten, nicht alles zu erlauben, sondern nur ein Minimum. Die Wahrscheinlichkeit, dass man einmal zugelassene Zugriffsberechtigungen später wieder deaktiviert, ist nämlich gering. Worauf man bei der Wahl und Installation von Apps außerdem achten sollte, hat unsere Forschungsgruppe in einem ihrer Flyer zum Herunterladen zusammengefasst. Für beliebte Anwendungen hat SECUSO mehr als 30 Privacy Friendly Apps entwickelt. Sie fordern nur für die Funktion erforderliche Berechtigungen an und enthalten keine Tracking-Mechanismen.

Beim Laptop geht es vor allem um das Thema Cookies, die das Surfverhalten im Netz aufzeichnen, wodurch es sich auslesen und analysieren lässt. Es gibt Tools, die einem das ständige Ablehnen von technisch nicht notwendigen Cookies automatisiert abnehmen und recht zuverlässig funktionieren.

Allgemein gilt: Ob man Bilddateien verschickt oder einem mit Künstlicher Intelligenz arbeitenden Chatbot eine Frage stellt – alles, was man hochlädt wird irgendwo gespeichert, oft in Ländern, in denen der Datenschutz geringer ist als in Deutschland. Darüber sollte man sich bewusst sein, gerade auch, wenn es um Fotos oder Stimmen von anderen geht.

Ihr habt auch eine „Gute Frage“ zu einem Forschungsthema? Dann schickt sie gerne an clicKIT-Magazin∂sek.kit.edu und wir versuchen, die richtige Person am KIT zu finden, um sie zu beantworten.

Zur Person
Der Psychologe Benjamin Berens ist Doktorand in der Forschungsgruppe SECUSO (SECurity, Usability, SOciety), die zum Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren (AIFB) am KIT gehört. Auf Grundlage neuester Forschungsergebnisse entwickelt er Sensibilisierungs- und Schulungsmaßnahmen sowie Strategien und Instrumente, um Privatpersonen und Organisationen beim Schutz ihrer Privatsphäre und Daten unterstützen.

Benjamin Berens posiert für ein Portrait.BSI/bundesfoto/Christina Czybik

Text: Benjamin Berens, Anja Frisch
Titelbild: Iulian - stock.adobe.com
Foto Berens: BSI/bundesfoto/Christina Czybik

31.9.2023