Ich bin dann mal weg – Ein Auslandssemester in Kanada
„Wenn man nicht zu einhundert Prozent davon überzeugt ist, dass ein Auslandssemester nichts für einen ist, sag ich: Mach es!“, sagt Kristof Kraus: „Der große Vorteil am Auslandssemester ist, dass du tolle Erfahrungen im Ausland machen und dich gleichzeitig fachlich weiterbilden kannst.“
Von der Idee bis zum Aufenthalt in Kanada
Nachdem sich der 23-jährige Mathematikstudent auf der Webseite des International Students Office (IStO) am KIT informiert und auf der Infoveranstaltung die letzten Fragen im persönlichen Austausch geklärt hatte, bewarb er sich auf einen Platz an seiner Wunschuniversität: der University of Waterloo in Kanada. „Ich wollte auf jeden Fall in ein Land, wo ich mich in der Landessprache unterhalten kann. Da Englisch meine beste Fremdsprache ist, habe ich dementsprechend gefiltert. Am Ende ist es Kanada geworden, da die Partner-Universität einen Schwerpunkt auf Mathe und Informatik legt und genau das meine Interessensschwerpunkte sind“, erklärt der zahlenbegeisterte Student.
Erfahrungen fürs Leben sammeln und neue Kontakte knüpfen
„Das Schöne ist, dass man dort neue Sachen ausprobieren kann“, meint Kristof. Während er beispielsweise in Deutschland Geräteturnen und Breakdance betrieb, probierte er sich in Kanada an der Kampfsportart Muay-Thai-Boxing und an Hip-Hop-Dance. Diese und weitere Erfahrungen wie Campingtrips oder Ausflüge in Kanadas größte Stadt Toronto, den Jasper-Nationalpark sowie zu den Niagarafällen sammelte er gemeinsam mit anderen Austauschstudierenden und Locals, die er während des Semesters kennenlernen durfte.
„Ich habe viele Leute von überallher kennengelernt“, erzählt er. „Man hat jetzt sozusagen ein Netz von Bekannten auf der ganzen Welt. So hätte ich, wenn ich zum Beispiel nach Japan oder Vietnam reisen würde, dort eine Kontaktperson, mit der ich mich treffen könnte.“ Doch nach Kristofs Ansicht sind nicht nur das im Auslandssemester gewonnene Wissen und die geknüpften Kontakte schlagende Argumente, – vor allem bringe es einen persönlich weiter: „Man ist einfach nochmal viel mehr gefordert, auf andere Leute zuzugehen, extrovertierter zu handeln und über Gespräche neue Freunde zu gewinnen. Das gelingt mir jetzt viel einfacher. Außerdem habe ich gelernt, dass man noch viel offener auf Leute zugehen sollte, da viele Annahmen, die man hat, gar nicht zutreffen, wenn man die Personen erst besser kennenlernt.“
Eine Chance, die man nutzen muss!
Kristof ist der Meinung, dass alle, die etwas Studienzeit opfern können, die Chance nutzen und in ihrem präferierten Land ein Auslandssemester in Angriff nehmen sollten. Denn auch wenn man sich am Ende vielleicht nicht alle Kurse anrechnen lassen könne, würden das gesammelte Wissen, die neuen Kontakte und Erfahrungen sowie die persönliche Weiterentwicklung eindeutig überwiegen. Den Mathestudenten hat jedenfalls wieder das Reisefieber gepackt und er plant bereits seine nächste Auslandserfahrung mit Benefit: Ein Auslandspraktikum. Dieses Mal soll es für ihn in ein französischsprachiges Land gehen.
Wie kann ich ein Auslandssemester machen?
Frühzeitige Planung ist wichtig, informiere dich vorab über die Anforderungen und Fristen:
- Es kann sein, dass du noch deine Sprachkenntnisse auffrischen musst. Oft ist ein erfolgreicher Sprachtest (z. B. TOEFL-Test) Voraussetzung, um angenommen zu werden.
- Bei vielen Stipendien- und Studienprogrammen ist mit langen Bewerbungsfristen zu rechnen, ein bis eineinhalb Jahre sind dabei durchaus gängig.
Umfangreiche Informationen dazu bietet das IStO auf seiner Webseite und in Infoveranstaltungen, wo ihr im persönlichen Gespräch Fragen klären könnt.
Sind alle Unterlagen da, Finanzierungs- und Versicherungsfragen geklärt und die Wunsch-Universitäten ausgewählt, steht einer Bewerbung nichts mehr im Weg.
Text: Jannick Holste
Fotos: Kristof Kraus