In Ecuador gemeinsam für eine bessere Zukunft bauen
Nach 94 Tagen harter Arbeit war es endlich so weit: In der kleinen indigenen Gemeinde Lumbisí in Ecuador haben die Freiwilligen der Hochschulgruppe Engineers Without Borders (EWB) aus dem KIT zusammen mit ihren lokalen Partnern ein Schulgebäude fertiggestellt. Ein Projekt, an dem die Gruppe, die weltweit aktiv ist, bereits seit 2019 gearbeitet hat.
„Ich bin sehr stolz auf unsere gemeinsame Leistung“, sagt Ruben Fellmann, der den Bau geleitet hat. „Das Spielschiff, welches wir aus den restlichen Materialien zusätzlich noch gebaut haben, ist für die Kinder hier in den Anden auf 2 500 Metern über dem Meeresspiegel ein richtiges Highlight.“
Ziel von EWB ist es, mit Menschen in wirtschaftlich, sozial oder politisch benachteiligten Regionen durch die Realisierung von Ingenieurprojekten neue Perspektiven zu schaffen, indem sie den jeweiligen Herausforderungen mit nachhaltigen Lösungen begegnen. Eine solche Herausforderung fand sich in Lumbisí.
„Wie in anderen autonomen indigenen Gemeinden in Ecuador stand hier aufgrund fehlender staatlicher Hilfen nicht ausreichend Geld für die Erweiterung der Schule zur Verfügung“, erklärt Ruben und ergänzt: „Genau wegen solcher Benachteiligungen ist es so wichtig, dass Menschen zusammenkommen, um gemeinsam anzupacken und den Problemen mehr als nur Worte entgegenzusetzen.“ Dies sei in Ecuador mit einem Ort für Bildung geschehen.
Nachhaltiges Bauen nach traditioneller Methode
Das Muñequitos-Projekt startete 2019 in enger Partnerschaft mit der „Fundación para la Educación y el Voluntariado Internacional“ in Ecuador, einer gemeinnützigen Organisation, die sich auf interkulturelle Bildung und ehrenamtliches Engagement konzentriert. Bei dem gemeinsamen Projekt ging es dementsprechend nicht nur um den Bau des Schulgebäudes, sondern auch um Bildung sowie eine soziale und ökologische Verantwortung. „Wir haben zum Beispiel die Verwendung vom klimaschädlichen Baustoff Zement reduziert und auf eine faire Bezahlung unserer lokalen Arbeiterinnen und Arbeiter geachtet“, so Ruben.
Zudem wurden nachhaltige Materialien wie Eukalyptusholz und Lehm verwendet, um eine traditionelle südamerikanische Bautechnik namens Bahareque wieder aufleben zu lassen. „Das war fachlich sehr spannend für uns“, sagt Ruben. „Das ist das Tolle an unserer ehrenamtlichen Arbeit: Wir dürfen voneinander lernen und uns auch persönlich weiterentwickeln. Ich würde die Arbeit jederzeit wieder machen.“
Engineers Without Borders ist eine Hochschulgruppe am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), bei der 279 Mitglieder an acht aktiven Projekten in den Bereichen Bildung, Energie, Gesundheit, Infrastruktur und Wasser arbeiten. Die Projekte werden überwiegend in Afrika, Süd- und Mittelamerika sowie auf dem indischen Subkontinent durchgeführt. Interessierte können auf der Website Informationen zum Mitmachen einsehen.