„Zukunft gemeinsam nachhaltig gestalten“
Ob Hagelstürme, Hitzewellen oder ein steigender Meeresspiegel – die Herausforderungen in der Klimakrise sind zahlreich. Bei der zweiten KIT Science Week im Oktober stellen Forschende konkrete Lösungen und aktuelle Erkenntnisse rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit vor. Eine von ihnen ist die Doktorandin Hannah Meyer, die zu den Auswirkungen von Mineralstaub auf das Klimasystem forscht.
„Die kleinen Partikel von Mineralstaub sind gut erforscht und in Klimamodellen enthalten – die größeren nicht, weil man lange annahm, sie würden schnell wieder herunterfallen oder gar nicht erst emittiert werden“, erklärt Hannah, die ihre Forschung am Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK) des KIT durchführt. „Allerdings werden auch größere Partikel über sehr weite Strecken getragen. Dadurch können sie Auswirkungen auf den Strahlungshaushalt und die Wolkenbildung und somit auf die Temperatur haben.“
Um ein besseres Verständnis von größeren Partikeln im Staubkreislauf herzustellen und Klimamodelle zu verbessern, reiste Hannah mit ihrer Forschungsgruppe „Mineralstaub“ bereits nach Jordanien und Island. Dort maßen sie meteorologische Bedingungen und ermittelten Staubwerte. Gerade sind sie dabei, die Ergebnisse auszuwerten.
Klimawissen verständlich kommunizieren
„Seit meiner Kindheit interessiere ich mich für Kommunikation“, führt Hannah aus. Aber auch Naturwissenschaften faszinierten sie. Nach einem kurzen Germanistik- und Linguistikstudium habe sie sich deshalb für die reine Wissenschaft entschieden. Zuerst ein Physikstudium in Halle, dann ein Master in Umweltphysik in Bremen. „Als Wissenschaftlerin kann ich zur Erforschung der Umwelt beitragen und gleichzeitig Klimawissen verständlich kommunizieren“, so Hannah.
Im Oktober wird sie am Eröffnungstag der KIT Science Week mit Unterstützung von Hans Schipper, Leiter des Süddeutschen Klimabüros am KIT, Mineralstaubflüsse anhand des OmniGlobe vom IMK aufzeigen. Klimawandel und Nachhaltigkeit gehörten zu den wichtigsten Themen unserer Zeit, sagt Hannah. „Die KIT Science Week ist das perfekte Format, damit Personen Zugang zu diesen Themen bekommen, die ihn davor noch nicht hatten. Wenn ich Wissen zur Nachhaltigkeit und Umwelt nicht nur zusammentragen, sondern auch weitergeben und vielleicht auch junge Frauen ermutigen kann, beruflich diesen Weg einzuschlagen, freue ich mich sehr“, meint die Nachwuchsforscherin.
Mitreden. Mitmachen. Mitforschen.
Damit reiht sie sich in die zahlreichen spannenden und hochaktuellen Klimathemen ein, die Besucherinnen und Besucher in der Wissenschaftswoche im Oktober erleben können. „Genau das wollen wir zeigen: Was wird geforscht? Was ist das Ziel und wieso ist diese Forschung für den Alltag relevant?“, erklärt Natalie Gaab, Projektkoordinatorin der KIT Science Week. Daher sei sie sehr dankbar, wenn sich Nachwuchsforschende wie Hannah bei der Veranstaltung engagieren. Unter dem Motto „Zukunft gemeinsam nachhaltig gestalten“ gehe es aber nicht nur darum, geeignete Botschafterinnen und Botschafter des KIT zu finden, sondern auch darum, alle ins Boot zu holen, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz geht – ob mit oder ohne Vorwissen.
„Klimagerechtigkeit und Klimaschutz sind Themen, die vor allem auch viele junge Menschen bewegen. Schließlich geht es hier um ihre Zukunft. Die KIT Science Week greift diese Themen mit einem vielfältigen Programm auf und macht sie auch anderen Bevölkerungsgruppen zugänglich“, sagt Gaab und ruft dazu auf, vorbeizuschauen „und hoffentlich mit einem erweiterten Blick zu den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz wieder zu gehen – wir hoffen, dass uns das gelingen wird und freuen uns auf eine rege Beteiligung.“
Angebote der KIT Science Week vom 10. bis 15. Oktober 2023
Angebote für Studierende mit wissenschaftlichem Fachinteresse
- Kongress der KIT Science Week, Mittwoch, 11.10., bis Freitag, 13.10.
- Helmholtz Sustainability Summit, Dienstag, 10.10., und Mittwoch, 11.10.
- Dialog für Bürgerinnen und Bürger: Klimaschutz belohnen! Aber wie?, Samstag, 14.10., 14:00 Uhr
Angebote für Studierende mit Spaßfaktor
- Eröffnung der KIT Science Week mit Keynote von Tiefseeforscherin Antje Boetius, Markt der Möglichkeiten und Mitmachangeboten wie Klima VR-Game, Dienstag, 10.10., 19:15 Uhr
- Wissensdurst – Auf Nachhaltigkeitstour durch die Karlsruher Kneipen, Mittwoch, 11.10., 18:00 Uhr
- Podiumsdiskussion zur Klimagerechtigkeit mit Bestsellerautorin Tupoka Ogette, Donnerstag, 12.10., 19:00 Uhr
- Climate Slam mit Wissenschaftler des KIT und Science Slammer Christian Scharun und bekannten Slammerinnen wie Thora Schubert sowie anschließender Afterparty mit DASDING Partybash, Freitag, 13.10., 19:30 Uhr
- Smart Citys: nachhaltiger und lebenswerter?, Sonntag, 15.10., 16:00 Uhr
- Klima Puzzle, Mittwoch, 11.10., 15:30 Uhr und Sonntag, 15.10., 10:30 Uhr