Privat
Sarah Paratoni steht in den Bergen und hält eine Wetterfahne fest.

Mehr als nur Wetter

Max Schaub posiert mit einem Wetterballon in der Hand bei der Dämmerung. Privat
Max Schaub arbeitete als studentische Hilfskraft bei der Messkampagne Swabian MOSES mit. Dabei befestigte er unter anderem Radiosonden an Wetterballonen.

Klimawandel, Rekordhitze, Extremwetter – Begriffe, die aus den aktuellen Nachrichten kaum noch wegzudenken sind. Grund genug, einen Blick auf einen Studiengang zu werfen, der sich mit Wetter und Klima befasst. Der Bachelor-Studiengang „Meteorologie und Klimaphysik“ am KIT hat aber noch einiges mehr zu bieten und profitiert von der Nähe zur Forschung.

„Es macht Spaß, in den Himmel zu schauen und Dinge, die man im Studium lernt, in der Natur wiederzufinden, zu verstehen und erklären zu können“, schwärmt Max Schaub, der Meteorologie und Klimaphysik am KIT studiert. Er lobt auch das gute Betreuungsverhältnis von Lehrpersonal und Studierenden: „Oft sind die Übungsleitenden und Dozierenden an vorderster Front in der Forschung und bringen diese bereits in die Lehre ein.“ Sarah Paratoni hat sich ebenfalls für den Studiengang entschieden. „Ich habe mich ursprünglich – sehr klischeehaft – einfach für das Wetter interessiert“, erklärt sie. Während des Studiums habe sie dann aber gemerkt, dass noch deutlich mehr dazu gehöre. „Es geht nicht nur um das Wetter, sondern vielmehr um das komplexe System Atmosphäre.“

Um Mathe und Physik kommt man nicht herum

Bei allem Interesse für die Thematik sollte man wissen, dass Mathematik und Physik eine primäre Rolle spielen. „Da es sich um einen naturwissenschaftlichen Studiengang mit Schwerpunkten in Atmosphärenphysik und Mathematik handelt, sind Interessen in diesen Fächern eine Grundvoraussetzung. Sehr hilfreich ist auch das Interesse am Programmieren und der Datenverarbeitung“, erklärt Katharina Maurer von der Fachstudienberatung. Das bestätigt Max: „Ich glaube, es ist wichtig zu wissen, dass vor allem im Bachelorstudiengang die ersten drei Semester mehr oder weniger deckungsgleich mit dem Physikstudium sind. Und dass da einfach Durchhaltevermögen gefordert ist, bis man in wirklich spannende und anspruchsvolle Meteorologie eintaucht.“

Sarah Paratoni steht in den Bergen und hält eine Wetterfahne fest. Privat
Feldforschung auf Spitzbergen: Sarah Paratoni hat während ihres Auslandssemesters ihre Faszination für die Polarfoschung entwickelt.

Vielfältige Berufsaussichten

Davon sollte man sich allerdings nicht abschrecken lassen, denn man müsse kein mathematisches Genie sein, um das Studium zu schaffen, versichert Max. „Ich selbst hatte im Gymnasium Mühe mit der Mathematik. Alles, was es braucht, ist Interesse, Spaß und eben Durchhaltevermögen“, meint er. Im zweiten Teil des Studiums geht es mit verschiedenen Übungen und Praktika von abstrakter Theorie vermehrt über in die Praxis. Und das schätzt Sarah am Studiengang: „Nach den ersten Semestern wurde es immer besser und die Vorlesungen immer interessanter. Ich würde den Studiengang Leuten ans Herz legen, die ein großes Interesse an Physik und Naturwissenschaften mitbringen, aber vielleicht mit der abstrakten modernen Physik nicht so viel anfangen können.“

Die beruflichen Perspektiven sind sehr vielseitig. Vom bekannten Bereich der Wettervorhersage bei nationalen und privaten Wetterdiensten über Gutachten für Versicherungs- und Energiewirtschaft bis hin zu Forschung und Lehre ist alles dabei. Sarah hat Großes vor: „Ursprünglich wollte ich beruflich ganz klassisch in die Wettervorhersage beim Wetterdienst. Während meines Auslandssemesters auf Spitzbergen habe ich aber eine Faszination für die Erforschung der Arktis und Antarktis entwickelt und möchte darauf hinarbeiten, Polarforscherin zu werden.“

Und auch Max möchte in die Forschung: „Ich strebe zunächst eine wissenschaftliche Karriere an und möchte so lange wie möglich in der Forschung tätig sein. Zusätzlich will ich durch die Lehre mein Wissen an die nächste Generation von Meteorologinnen und Meteorologen weitergeben.“

Kevin Lynott, 5.10.2023