studentec
Gruppenbild der Hochschulgruppe studentec.

Netzwerk und Know-how

Warum nicht schon während des Studiums Erfahrungen sammeln, die später im Arbeitsleben wichtig sein werden? Diese Frage stellten sich Studierende aus dem Maschinenbau vor 15 Jahren und gründeten die Hochschulgruppe studentec. Die Idee dahinter war: mit eigenen Projekten das Gelernte in die Tat umsetzen.

Die Hochschulgruppe, die auch als gemeinnütziger Verein eingetragen ist, steht Studierenden aller Fachrichtungen offen, auch denen, die nicht vom KIT sind. So ist studentec zu einem Netzwerk von über 270 Mitgliedern herangewachsen. Studierende aus 16 verschiedenen Studiengängen finden hier zusammen – von Wirtschaftsingenieurwesen und Maschinenbau bis Architektur, Mathematik und Bioingenieurwesen.

Als studentisches Ingenieurbüro bietet studentec sowohl Innovationsberatung als auch Produktentwicklung an. Von der Marktanalyse über die Konzepterstellung bis hin zur Konstruktion können externe Unternehmen bei der Hochschulgruppe zu den unterschiedlichsten Fragestellungen Unterstützung bekommen. Egal ob es um Werkzeugaufsätze für Roboterarme oder die Entwicklung eigener Software zur Preiskalkulation von Taxifahrten geht.

Studentische Innovationskraft

Die Studierenden haben zwar weniger Erfahrung, doch das machen sie anderweitig wett: „Bei uns kommen alle möglichen Fachbereiche zusammen und bringen ihr Wissen mit ein. Das gibt es in hauptberuflichen Ingenieurbüros oft nicht“, erklärt Nicklas Nusser, Projektleiter bei studentec. Zudem seien sie es gewohnt, sich schnell in neue Sachverhalte einzudenken und deshalb nicht so festgefahren in der Art, nach Lösungen zu suchen.

Wer dabei sein will, kann sich beispielsweise als Trainee bewerben. Das Programm kann zeitlich flexibel absolviert werden und wird über das HoC mit zwei ECTS Punkten angerechnet. „Das Traineeprogramm soll auf keinen Fall das eigene Studium einschränken“, sagt Nicklas. Man braucht es allerdings, um später bei externen Projekten mitzuarbeiten.

Trotzdem lassen sich bei Weitem nicht alle Mitglieder im Traineeprogramm ausbilden. Viele sind einfach so dabei. Denn auch intern läuft in der Tech-begeisterten Hochschulgruppe viel. „Die Software für das Schließsystem unserer Räume haben wir zum Beispiel selbst programmiert“, erklärt Nicklas. Man muss also nicht zwangsläufig den Traum vom eigenen Industrieprojekt verwirklichen, sondern kann auch in internen Aufgabenbereichen mit anderen Studierenden zusammen eine App entwickeln oder sich im Event-Management üben.

Wertvolle Extra-Skills

Dass studentec ein Sprungbrett in Sachen persönliche Weiterentwicklung ist, erzählen Alumnae und Alumni bei Treffen oft. „Insbesondere die Arbeit im Vorstand und in der Projektleitung gibt uns die Möglichkeit, schon mal in einer Führungsrolle zu agieren“, sagt Nicklas. Aber auch Teamfähigkeit und Kommunikation spielen eine große Rolle. Zudem gewinnen Studierende einen breiten Einblick in die unterschiedlichen Aufgabenbereiche, die in einem Ingenieurbüro anfallen. Nicklas sagt, das helfe vielen Mitgliedern bei der Findungsphase, die die meisten während ihres Studiums irgendwann erleben. Dadurch, dass bei studentec viele Fachrichtungen zusammenkommen, können zum Beispiel Studierende aus der Architektur und der Informatik voneinander lernen. So entwickeln sie schon früh ein gutes Gespür dafür, wie die unterschiedlichen Disziplinen arbeiten und können sich früher in die gewünschte Richtung spezialisieren.

Carolin Sage, 6.3.2025

Drei Studierende bei der Projektarbeit. studentec
Im studentischen Ingenieurbüro studentec bearbeiten Studierende in Projekten die unterschiedlichsten Fragestellungen.

200 Jahre Transfer

„Ausgründungen und Transfer“ ist das Thema des Monats März im Jubiläumsjahr 2025. Studentec ist eines von vielen Beispielen, wie Wissen aus dem KIT in die Gesellschaft getragen wird. Weitere Infos, News und Events zum Jubiläum am KIT findet Ihr auf der  200-Jahre-Website.