PeopleImages.com - #1552549
Eine Frau sitzt an einem Schreibtisch und hält ihren Kopf in der Hand.

Rat und Unterstützung bei psychischer Belastung

Studieren kann sehr anstrengend sein. Wenn du Prüfungsangst hast oder unsicher bist, ob du das richtige Fach gewählt hast. Wenn du dich schwer konzentrieren kannst, dich überfordert oder einsam fühlst. Herausforderungen gehören dazu, aber nicht jede Krise lässt sich alleine stemmen. KIT, AStA und Studierendenwerk bieten vielfältige Unterstützung vom Workshop bis zum vertraulichen Einzelgespräch.

Wichtige erste Anlaufstelle ist die Zentrale Studienberatung (ZSB). „Wir sind Ansprechpersonen zu vielen Themen, die Studierende belasten“, sagt Dr. Regine Endsuleit, Leiterin der ZSB. „Wenn wir zu einer Frage keine Antwort haben, wissen wir, wer weiterhelfen kann, wir sind im und außerhalb des KIT sehr gut vernetzt.“ Die ZSB berät zum Beispiel in besonderen Lebenslagen, bei Studienzweifeln und anderen persönlichen Krisen. „Viele Studierende erzählen, dass sie auch nach Corona keine dauerhaften, engen Kontakte gefunden haben“, sagt Endsuleit. „Andere belastet ihr vermeintliches oder tatsächliches Leistungsproblem bis zur Versagensangst.“ Die Beraterinnen der ZSB haben eine Weiterbildung als Ersthelfer für psychische Gesundheit. „Wir unterstützen vertraulich und nur soweit Ratsuchende dies wünschen, niemand muss sich outen“, sagt Endsuleit. Ihr Rat: „Nichts verschleppen, sich eingestehen, mich bedrückt etwas, und frühzeitig Hilfsangebote nutzen.“

Angebot zum vertraulichen Gespräch

„Während der Pandemie sind viele nicht als Gemeinschaft ins Studium gestartet und Einzelkämpfer geblieben“, sagt auch Sabine Köster. Sie leitet die vom Studierendenwerk getragene Psychotherapeutische Beratungsstelle für Studierende (PBS). „Ein Studium ist auch jenseits des Fachlichen nicht einfach“, sagt die Psychologin. „In der Studienzeit geht es auch um wichtige Lebensfragen: wer bin ich, was kann ich, wen mag ich, welche Richtung möchte ich meinem Leben geben.“ Zum breiten Spektrum psychischer Belastungen kann daher eine kriselnde Beziehung ebenso gehören wie Motivationsschwierigkeiten, Selbstwertprobleme oder die Sorge um kranke Eltern.

Daher bietet die PBS professionelle Hilfe bei allen studienbezogenen oder persönlichen Problemen. „Wenn man spürt, man schafft es nicht alleine, ist es gut, sich so früh wie man sich dazu entscheiden kann Hilfe zu suchen“, rät sie und betont: „Nichts, was bei uns besprochen wird, geht an Dritte, wir beraten kostenlos und unterliegen der Schweigepflicht.“ Die Psychologinnen und Psychologen mit psychotherapeutischer Zusatzausbildung bieten die Möglichkeit, offen mit jemandem zu reden, der einen anderen Blickwinkel einnimmt als die sonstigen Kontakte wie Freundinnen und Freunde oder Eltern. „Personen, die sich um eine Studentin oder einen Studenten Sorgen machen, sind ebenfalls eingeladen, sich in der PBS Unterstützung zu holen“, sagt Köster.

Strategien im Umgang mit Stress

Viele Angebote am KIT unterstützen, bevor der Druck zu groß wird. Am House of Competence (HoC) gibt es unter anderem Einzelberatungen und Kurse zu Strategien und Techniken im Umgang mit Stress. Mithilfe studentischer Lernberaterinnen und -berater erfährt man dort, wie sich Lernphasen realistisch planen lassen. Für die mentale Gesundheit bietet das Studentische Gesundheitsmanagement (SGM) zum Beispiel Yogakurse, Stressbewältigungs- und Entspannungsprogramme.

„Auch materielle Existenzangst führt mitunter zu psychischer Belastung und Stress“, sagt Ruben Eisele, der beim AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss) in der Sozialberatung arbeitet. Die Themen, zu denen der AStA berät, reichen von der Studienfinanzierung bis zur anwaltlichen Information. „Wir verstehen uns als niederschwellige Vermittlung und wissen in der Regel, welche anderen Unterstützungs- und Beratungsangebote es gibt“, sagt er.

Anja Frisch, 28.11.2024

Anlaufstellen am und um das KIT

Zentrale Studienberatung: für Studierende in besonderen Lebenslagen, mit Leistungsproblemen, Studienzweifeln, prüfungsrechtlichen Problemen u.v.m.
Studentisches Gesundheitsmanagement: Vielfältige Angebote, auch zur mentalen Gesundheit und Entspannung
House of Competence: Fächerübergreifende Seminare und Workshops unter anderem zu Stressmanagement, Resilienz, Emotionsregulation und Achtsamkeit. Lernberatung und persönliche Studienreflexionsberatung.
Psychotherapeutische Beratungsstelle für Studierende: Psychotherapeutische Beratung bei studienbezogenen oder persönlichen Problemen
Allgemeiner Studierendenausschuss: Breitgefächertes Beratungsangebot, unter anderem Sozialberatung