Annan Gonzalez
Gruppe junger Menschen, unter ihnen Annan Gonzalez, posiert für ein Gruppenbild in Uganda.

Wie AIESEC Karlsruhe die Welt verbindet

Die Welt entdecken, neue Kulturen erleben, sich persönlich weiterentwickeln – für viele Studierende ist das ein Traum. AIESEC macht ihn zur Realität. Die weltweit größte studentische Organisation vermittelt Studierende an Praktika und Freiwilligenprojekte weltweit.

AIESEC wurde 1948 mit einer klaren Mission gegründet: junge Menschen dabei unterstützen, sich zu verantwortungsvollen und weltoffenen Führungspersönlichkeiten zu entwickeln, die nicht nur wirtschaftlich denken, sondern auch gesellschaftlich wirken – und durch gelebtes interkulturelles Verständnis Brücken bauen. „Wir haben ein starkes Engagement in der lokalen Gemeinschaft, sowohl in Unternehmen als auch in Hochschulen wie dem KIT und der HKA“, beschreibt Jiaxun Cui, Präsident von AIESEC Karlsruhe, die Besonderheiten seines Lokalkomitees – eines von insgesamt 35 in ganz Deutschland.

Besonders stolz ist das Team auf das Global Village – eine Veranstaltung, die Studierende aus aller Welt zusammenbringt. „Hier präsentieren sie ihre Kulturen, kochen traditionelle Speisen und tauschen sich über ihre Herkunftsländer aus“, erzählt Cui. „Es ist eines der Highlights des Semesters, das wir regelmäßig organisieren.“

Doch AIESEC Karlsruhe hat noch mehr zu bieten. Der Standort ist bekannt für seine außergewöhnlich engagierten Mitglieder und eine lange Tradition erfolgreicher Alumnae und Alumni. „Viele ehemalige Mitglieder haben bedeutende Führungspositionen erreicht, darunter Gründer aus der Karlsruher Start-up-Szene oder der CEO von Bayer Leverkusen“, so Cui. „Die Kombination aus interkulturellem Austausch und unternehmerischem Denken ist hier stark ausgeprägt.“

Projekte, die etwas bewirken

Emilio Aguilera aus Mexiko erlebte AIESEC Karlsruhe gleich doppelt: zuerst als Mitglied, dann als Vizepräsident. Sein erster Kontakt mit der Organisation kam während eines Auslandssemesters an der Hochschule Karlsruhe zustande. „Ich wollte mein Englisch verbessern und neue Leute kennenlernen“, erinnert er sich. Doch die Erfahrung reichte weit darüber hinaus. Zurück in Mexiko ließ ihn der Wunsch, erneut nach Deutschland zu gehen, nicht los. Über AIESEC fand er ein Praktikum bei einem Softwareunternehmen in Frankfurt. „Die Arbeit in einem internationalen Team war eine unglaubliche Erfahrung – fachlich und persönlich.“

Später kehrte er nach Karlsruhe zurück – dieses Mal in einer Führungsrolle. „Ich wollte andere motivieren, ins Ausland zu gehen und ihren Blick auf die Welt zu erweitern“, erzählt Emilio. Sehr bewegend war für ihn die Begleitung einer Studentin, die mit AIESEC nach Kolumbien ging, um dort an einem Lehrprojekt mitzuwirken. „Diese Momente zeigen, dass wir mit unserer Arbeit tatsächlich etwas verändern können.“

Plattform für Wachstum und Entwicklung

Auch Annan Gonzalez, ehemaliger AIESEC-Präsident in Karlsruhe, sieht in der Organisation eine Plattform für Wachstum und Entwicklung. Sein Studium begann er mitten in der Pandemie – online, in einem fremden Land, mit einer fremden Sprache. „AIESEC half mir, Kontakte zu knüpfen und mich weiterzuentwickeln“, sagt Annan. Er hebt vor allem Trainingsmöglichkeiten innerhalb der Organisation positiv hervor. „Ich konnte Seminare zu interkultureller Kompetenz, Marketing und Leadership geben – Erfahrungen, die viele Ingenieure erst nach Jahren im Beruf sammeln.“

Seine prägendste Erfahrung? Sechs Monate in Uganda, wo er für eine NGO arbeitete. „Viele denken, man müsse dankbar sein, weil Menschen dort mit weniger auskommen. Aber meine wichtigste Erkenntnis war, dass jede Kultur uns etwas beibringen kann“, so Annan. Die größte Lektion: Gelassenheit. „Wenn mein Zug in Deutschland Verspätung hat, erinnere ich mich an meine Zeit in Uganda, atme durch, setze meine Afrobeats-Playlist auf – und lasse mich nicht stressen.“

Ariane Lindemann, 27.3.2025

Emilio Aguilere vor dem Karlsruher Schloss. Auf seinem T-Shirt steht "Weltverbesserer". Emilio Aguilera
Emilio Aguilera vor dem Karlsruher Schloss – seine Reise mit AIESEC führte ihn durch mehrere Länder und Kulturen.
Annan Gonzalez hält eine Kiste mit der Aufschrift "AIESEC in Uganda". Annan Gonzalez
Neue Perspektiven: Annan Gonzalez bei seinem Freiwilligeneinsatz in Uganda.

Wie kann ich mitmachen?
Ob als Mitglied in Karlsruhe oder als Teilnehmerin oder Teilnehmer eines Auslandsprogramms – AIESEC bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich zu engagieren und neue Perspektiven zu gewinnen. Interessierte können sich einfach  auf der Website registrieren