Zocken um Medaillen
Elite: Das ist das KIT nicht nur in Forschung, Lehre und Innovation, sondern auch im E-Sport! Die Hochschulgruppe KIT SC eSports ist die größte und erfolgreichste Uni-E-Sport-Community Deutschlands. Mit viel Leidenschaft und Professionalität konnten die Studis einen beispiellosen Erfolgsweg einschlagen.
„Als 2015 etwa 15 Studierende die Hochschulgruppe gründeten, hatten wir das Ziel, den E-Sport in Karlsruhe erlebbarer zu machen“, erinnert sich Nico Rausch, Vorsitzender der Hochschulgruppe. Anfangs bestand das Engagement noch darin, große Turniere gemeinsam zu verfolgen und einen Ort des Austauschs zu schaffen. „Zur gleichen Zeit gründeten sich in Deutschland verschiedene E-Sport-Hochschulgruppen und auch die deutsche Uniliga. Über die Zeit haben sich Teams entwickelt, die in verschiedenen Disziplinen antraten“, blickt Leandra Prochnow, die sportliche Leiterin, zurück. Als Technische Uni hatte das KIT einen Standortvorteil. Dank der hohen Technikaffinität der Studierenden entwickelte sich schnell eine große und lebendige Community.
Erfolgreiche Professionalisierung
Die Entwicklung der noch jungen Hochschulgruppe gipfelte im Jahr 2017 darin, dass das Offline-Finale der Uniliga im Mathebau am Campus Süd des KIT ausgetragen wurde. In der gleichen Saison holten sie zudem die Meisterschaften in den Spielen Overwatch und Hearthstone. Aufgrund dieser Erfolge und der vielversprechenden Ergebnisse in League of Legends, wo sich die größte und wichtigste Uniliga gebildet hatte, entschied man sich, den Schritt Richtung Professionalisierung zu gehen.
Die Hochschulgruppe schloss sich dem KIT Sport Club an. Mit Erfolg: Fast 700 registrierte Mitglieder machen den KIT SC eSports zur größten E-Sport-Community Deutschlands. Auch aus sportlicher Sicht war die Professionalisierung ein voller Erfolg. Das Team kann mehr als 10 Goldmedaillen in der Uniliga sein Eigen nennen und ist somit die erfolgreichste Mannschaft Deutschlands. Stolz berichtet Leandra: „Selbst die Coronapandemie störte uns nicht. Unser Team KIT SC White gewann 2020 und 2021 zwei Mal in Folge die Europameisterschaft. Auch dieses Jahr sind wir qualifiziert und zielen auf den dritten Titel ab!“
Die Professionalisierung ging zum Teil so weit, dass das Team auch außerhalb der akademischen Welt seinem Ruf gerecht wurde. In der Prime League Second Division, quasi der 2. Bundesliga im Spiel League of Legends, boten sie den Teams von Eintracht Frankfurt, Hertha BSC und den Rhein-Neckar Löwen die Stirn. „Leider haben wir dieses Projekt mittlerweile eingestellt, da es zu viel Aufwand und zu hohe Kosten für uns verursacht hat und wir keinen langfristigen Business-Partner für das Team finden konnten“, konstatiert Nico.
International vertreten – für alle offen
Trotz aller Erfolge vergisst die Hochschulgruppe nicht die eigenen Wurzeln. Der Community-Gedanke wird auch heute noch gelebt. Liveübertragungen von Finals, eigene Ligen von Kultgames wie Age of Empires oder ein E-Sport-Stammtisch nach der Vereinssitzung gehören ebenfalls zu den zahlreichen Aktivitäten der Gruppe. „Das Beste ist: Absolut jede und jeder kann bei uns mitmachen, egal wie gut oder schlecht man ist. Bei uns gibt es mittlerweile allerlei Möglichkeiten, in der Organisation oder ‚um das Team herum‘ aktiv zu werden, beispielsweise mit Streams, Turnieradministration, Marketing, allgemeiner Organisation, Sponsorenakquise und so weiter“, erzählt Leandra begeistert. Nico fügt hinzu: „Der Verein ist eine Spielwiese für alle, die Lust auf Gaming und E-Sport haben und eigene Ideen umsetzen wollen, da wir mit Expertise, Reichweite und Mitteln zur Verfügung stehen, um viele großartige Projekte umzusetzen“
Maximilian Ferber, 07.03.2024