Gabi Zachmann, KIT
Bild eines Wohnheims.

Vorsicht vor Betrug bei der WG-Zimmer- oder Wohnungssuche

Sei es der Start in das Studienleben oder der Master an einer anderen Universität: Der Wechsel des Lebensmittelpunkts bringt Turbulenzen mit sich. Vor allem die Suche nach einem geeigneten WG-Zimmer oder einer eigenen Wohnung gestaltet sich aufgrund des Wohnraummangels oft schwierig und lässt günstige Angebote verlockend wirken. Hierbei ist Vorsicht geboten: Auf Immobilienportalen und in Online-Kleinanzeigen besteht ein erhöhtes Risiko, unterschiedlichen Betrugsmaschen zum Opfer zu fallen.

Das Referat für Prävention des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Württemberg hat deshalb ein Infoblatt veröffentlicht, mit dem es auf die verschiedenen Betrugsformen aufmerksam macht und Handlungsempfehlungen gibt. Für Betroffene bietet das LKA außerdem eine Beratung an.

Mit diesen Tricks greifen Kriminelle persönliche Daten und Geld ab

Laut LKA zielen Kriminelle unter anderem darauf ab, persönliche Daten zu erschleichen, indem sie als seriös wirkendes Immobilienunternehmen mit Fake-Anzeigen auf einschlägigen Portalen auftreten. Dort fordern sie von Interessierten die Übersendung von SCHUFA-Auskünften und sogar Kopien des Personalausweises ein oder verlangen das Öffnen einer mit Schadsoftware präparierten E-Mail.
Eine weitere Masche: Die vermeintlichen Wohnungsanbieterinnen und -anbieter geben an, aus beruflichen Gründen im Ausland zu sein, und bieten gegen Zahlung einer Kaution den Schlüssel für eine Besichtigung an. Nach der Zahlung bricht der Kontakt ab und das Geld ist weg. In anderen Fällen werden interessierte Personen gegen eine Gebühr auf eine Besichtigungsliste gesetzt.

Ein Mann sitzt vor seinem Laptop und freut sich. Markus Breig, KIT
Zu früh gefreut? Nicht immer ist das vermeintlich tolle Wohnungsangebot ernst gemeint. Kriminelle nutzen den Wohnraummangel mit verschiedenen Maschen aus.

Wie kann ich mich schützen?

Das LKA empfiehlt, Angebote mit dem aktuellen Mietspiegel zu vergleichen, um unseriöse Anzeigen herauszufiltern. Des Weiteren sollten Wohnungssuchende kein Geld auf ausländische Konten überweisen und auf den persönlichen Kontakt bestehen. Zudem kann es hilfreich sein, die Angaben zur Immobilie mit den Gegebenheiten vor Ort oder mittels einer Suchmaschine zu kontrollieren. „Darüber hinaus bieten die Referate ‚Prävention‘ der regionalen Polizeipräsidien wertvolle Informationen zu unterschiedlichen Deliktsformen und geben Tipps, wie man sich davor schützen kann“, erklärt Theresa Alt vom LKA.

Eine Übersicht über Portale zur Wohnheimplatzsuche oder zu Anzeigen auf dem Wohnungsmarkt bietet die Internetseite der Dienstleistungseinheit „Studium und Lehre“ des KIT. Weiterführende Unterstützung bei Fragen zum Mietrecht und zur Rechtsberatung bietet zudem die Internetseite der AStA-Sozialberatung.

Unterstützungsangebote im Betrugsfall

„Wer Opfer eines Betrugs geworden ist, sollte sich umgehend an die Polizei wenden. Hier wird eine Anzeige erstattet und die Ermittlungen zur Identifizierung der Täterschaft aufgenommen. Falls bereits eine Geldüberweisung an die Kriminellen erfolgt ist, sollte man unverzüglich seine Bank kontaktieren. Diese kann oftmals noch Schritte einleiten, um die Überweisung zu stoppen und das Geld zurückzuholen. Opfer von Kriminalität können sich außerdem an den Weißen Ring wenden. Die Organisation bietet Beistand, praktische Hilfe und informiert über weiterführende Unterstützungsmöglichkeiten“, so Alt. Zudem bietet die AStA-Sozialberatung jeden Mittwoch ab 14:30 Uhr ein kostenfreies Anwaltsinformationsgespräch an. Die Anmeldung sollte spätestens am Dienstag in derselben Woche bis 13:30 Uhr per E-Mail eingegangen sein.

Ein abschließender Appell: Bitte macht eure Kommilitoninnen und Kommilitonen auf die Betrugsmaschen bei der Wohnungssuche aufmerksam!

Maximilian Griff, 5.9.2024